bte Kaiserkrone an. Als ihm der Beschluß kund ward, äußerte er mit scheinbarer Gleichgültigkeit: „Ich nehme den Titel an, den der Senat für den Ruhm der Nation zuträglich hält, und hoffe, daß Frankreich die Ehre, mit welcher es meine Familie umgiebt, nie bereuen wird." Am 2. December 1804 geschah zu Paris diekrönung mit großer Pracht. Papst Pius Vii. salbte den Kaiser. Bonaparte setzte sich selbst die Krone auf und nannte jich von jetzt Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Auch brachte er es dahm, daß er zum Kömge von Italien ernannt wurde. 1805 setzte er die eiserne Krone der Lombarden auf sein Haupt, indem er sagte: „Gott gab sie mir, wehe dem, der sie berührt!"
5. Inzwischen war nun ein Bündniß zwischen England, Rußland und Oesterreich zu Stande gekommen, um Frankreich wieder auf die alten Grenzen zu beschränken. Napoleon zog über den Rhein, und nachdem Baiern, Würtemberg und Baden sich mit ihm verbündet halten, drang er siegreich vor und besetzte Wien. Darauf wandte er sich nach Mähren gegen das österreichische und russische Heer. Bei Austerlitz (unweit Brünn , kam es am 2. December 1806 zur entscheidenden Schlacht. Die beiden Kaiser Franz und Alexander wohnten der Schlacht bei, um durch ihre Gegenwart den Muth der Truppen zu erhöhen, trotzdem erlitten die Verbündeten eine gänzliche Niederlage. Ein Theil der fliehenden Russen wollte sich über einen gefrorenen See retten, aber Napoleon ließ das Eis durch Kanonenkugeln zerschmettern, und Tausende fanden in der Tiefe ihr Grab. In seinen Siegesberichten nannte Napoleon diese Schlacht die Dreikaiserschlacht.
Oesterreich verlor jetzt mehrere seiner schönsten Länder, die der Sieger seinen Verbündeten, Baiern und Würtemberg, schenkte. Dann stiftete Napoleon den Rheinbund, welchem 16 Fürsten des südlichen und südwestlichen Deutschlands beitraten, indem sie sich vom Kaiser und Reich lossagten, Napoleon als ihren Protektor (Beschützer) anerkannten und ihm mit 63,000 Soldaten in allen feinen Kriegen beizustehen versprachen. Daraushin legte Franz I. 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und führte nur noch den Titel: Kaiser von Oesterreich. Von jetzt an betrachtete sich Napoleon als den unumschränkten Gebieter Europas und verschenkte nach Willkür Länder und Königskronen an feine Verwandten und Generäle. So erhielt sein Bruder Joseph das Königreich Neapel und Ludwig das Königreich Holland.
36. Deutschlands Erniedrigung (1807).
1. Dem edlen Könige von Preußen Friedrich Wilhelm Iii., dein Vater unseres jetzigen Kaisers, war es bisher gelungen, seinem Lande den Frieden zu erhalten. Aus Wunsch Napoleons hatte er Gebietstheile seines Landes gegen Hannover, welches damals mit England vereinigt war, vertauscht. Als nun aber Napoleon in seinem Uebermuthe dies Land den Engländern wieder anbot, war Friedrich Wilhelm gezwungen,
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Italien England Oesterreich Frankreich Rhein Würtemberg Baden Wien Oesterreich Baiern Rheinbund Deutschlands Oesterreich Europas Neapel Holland Deutschlands Hannover England
146
n ?et S[n T ^uf' Mantel, Degen, Ordenszeichen Napoleons enthaltend — wurde eine Beute der Sieger. Die Heere hielten rum
zweiten Male ihren Einzug in Paris. Napoleon wurde abgesetzt und nach
St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 starb.
59. Die schleswig holsteinischen Kriege (1864).
rxle H/^^thümer Schleswig und Holstein, von denen das letz e deutschen Bunde gehörte, waren von jeher unter einemherrscher mit Dänemark vereinigt gewesen; aber nach altem Rechte sollten beide Herzogtümer auf „ewig ungetheilt" bleiben und nach eigenen Landesgesetzen regiert werden. Friedrich Vii. jedoch, der 1848 in Dänemark Sut L^i.erung kam, ließ sich durch eine Volksbewegung in Kopenhagen e,n Ministermm aufdrängen, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark sosort einverleiben wollte. Da nahm sich der deutsche Bund der Herioa-thnmer au, und Preußen erhielt Betn Bund- den Auftrag, die Herroq. humer m lhreu Rechten zu schützen. Die Preußeu unter Geueral v r ^brtrieben rasch die Dänen aus Schleswig. Frankreich, England
und Rußland aber nahmen die Dänen in Schutz, und so wurde die völlige ^ostrennung der Herzogthiimer von Dänemark, auf welche die Sckleswia-pclfieiner ausgiengen, nicht erreicht; wohl aber wurde auf Preußens Ver-.ausdrücklich festgesetzt, daß den beiten Herzogthümern ihre besondere selbständige Verfassung erhalten bleiben sollte.
?• . Aber die übermüthigen Dänen fuhren fort, bei den deutschen Lchleswigern deutsche Sprache, deutsche Sitte und deutsches Recht nach Kräften zu unterdrücken. Christian Ix., welcher 1863 zur Regierung kam, wurde sogar von dem trotzigen dänischen Volke genöthigt, eine neue Ver-saffung zu unterzeichnen, nach welcher Schleswig von Holstein getrennt und Dänemark einverleibt wurde. Die dänischen Truppen besetzten Schleswig und Holstein. Nach Beschluß des deutschen Bundes rückten nun wachsen und Hannoveraner in Holstein ein. Die Dänen aienqen wieder hinter die Eider zurück. Da sie aber nicht abließen, die Rechte der Herzogtümer zu verletzen, rückte am 1. Februar 1864 ein preußischester reichisch es Heer in Schleswig ein. Die Dänen zogen sich in eine starke Befestigung, die Düppeler Schanzen, zurück. Ihre Eroberung siel den Preußen zu unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem .cesfen König Wilhelms I. Sieben Wochen lang wurde das Bollwerk belagert und beschossen, dann von den kühnen preußischen Kriegern trotz ver ausgelegten Fußangeln und Eggen, welche ihnen die Annäherung erschweren sollten, trotz des mörderischen Gewehr- und Kanonenfeuers der Danen am 18. April 1864 erstürmt. Bald war ganz Jütland in deutschen Handen. _ Vom Festlande vertrieben, widerstand der Feind itech auf der Insel Alsen. Aber die tapferen deutschen Truppen setzten auf 160 Kähnen hinüber, während die Dänen vom Inselstrande und von einem Panzerschiffe mit Macht auf sie loskanonierten. Endlich war der Trotz
J
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Paris Holstein Dänemark_Sut_L^i Kopenhagen Dänemark Schleswig Frankreich England Dänemark Holstein Holstein Holstein Schleswig
147
der Dänen gebrochen, und es wurde in Wien der Friede geschloffen (30. Oktober 1864). Dänemark trat die Herzogthümer Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an Oesterreich und Preußen ab.
60. Der deutsche Krieg (1866).
1. Preußen und Oesterreich regierten nach Abschluß des Wiener Friedens Schleswig-Holstein gemeinschaftlich. Das führte jedoch zu Mißhelligkeiten. Um nun einem völligen Zerwürfniß mit Oesterreich vorzubeugen, traf König Wilhelm mit dem Kaiser von Oesterrrich in j| Gastein (14. August 1865) eine Uebereinkunft, nach welcher Schleswig
unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung gestellt wurde.
Diese Uebereinkunft sollte so lange dauern, bis sich beide untereinander über den Besitz des Landes geeinigt haben würden. Preußen suchte nun die Herzogthümer, welche ihm so günstig lagen, für sich zu erwerben; aber Oesterreich, schon lange eifersüchtig auf die wachsende Macht Preußens, wollte sie dem Prinzen von Augustenburg übertragen. Diesen Plan suchte Oesterreich mit Gewalt durchzusetzen. Es übergab die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Sache dem deutschen Bunde. Hierdurch erklärte Preußen den Gasteiner Vertrag für gebrochen und ließ wieder Truppen in Holstein einrücken. Nun erhob Oesterreich wegen dieser Besetzung Holsteins beim Bundestage Beschwerde, da dieselbe ein Vertragsbruch und eine bundeswidrige Selbsthülfe sei, und verlangte das sofortige Einschreiten des Bundes. Als dieser Antrag am 14. Juni mit neun gegen sechs (Stimmen angenommen wurde, erklärte der preußische Gesandte den Bundesvertrag für gebrochen und erloschen, weil nach dem Bundesgesetz zwischen deutschen Bundesländern kein Krieg geführt werden dürfe. So war der Krieg unvermeidlich.
2. Unter den Regierungen, welche für den österreichischen Antrag gestimmt hatten, fanden sich auch Hannover, Sachsen und Kurhessen. Die Preußen rückten deshalb am 16. Juni in diese Länder ein und besetzten sie in wenigen Tagen ohne Blutvergießen. Das sächsische Heer war nach Böhmen gegangen, die kurhessischen Truppen waren nach Frankfurt a. M. zurückgewichen und die Hannoveraner nach Süden abgezogen. Letztere wollten sich zu den Baiern durchschlagen; allein ehe sie diese erreichten, stellte sich ihnen ein preußischer Heerhaufen in den Weg. Bei Langensalza kam es zum Kampfe. Die Hannoveraner stritten tapfer. Als sie aber durch neu herangezogene Truppen von allen Seiten eingeschlossen wurden, mußten sie die Waffen strecken. Das hannoversche Heer wurde aufgelöst. Traurig zogen die Soldaten in ihre Heimat zurück, König Georg aber reiste nach Wien.
3. Den schwersten Kampf hatte Preußen in Böhmen zu bestehen.
Hier stand der österreichische Feldzeugmeister Benedek mit 250,000 Mann, dem sich nocb die Sachsen anschlössen. Von Sachsen und Schlesien her rückten ihm die Preußen entgegen. Sie kamen in drei gesonderten
10*
■
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Extrahierte Personennamen: Dänemark König_Wilhelm Wilhelm Oesterrrich August Georg Benedek
Extrahierte Ortsnamen: Wien Lauenburg Oesterreich Oesterreich Oesterreich j|_Gastein Holstein Oesterreich Oesterreich Holstein Oesterreich Sachsen Kurhessen Frankfurt Langensalza Wien Sachsen Sachsen
149
heftigste Granatfeuer, und als Graf Bismark ihn zurückhalten wollte, antwortete er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave
Armee im Feuer steht." Dem Anprall der Reiterei vermochte der Feind nicht zu widerstehen, sein Rückzug wurde zur wilden Flucht nach der Festung Königsgrätz zu. „Ich habe alles verloren, nur leider mein Leben nicht!" foll Benedek gesagt hoben. Die Oesterreicher hatten 40,000 Mann eingebüßt, darunter 20,000 Gefangene. 174 Geschütze und 11 Fahnen waren den Preußen in die Hände gefallen, aber auch 10,000 von ihnen deckten todt oder verwundet das Schlachtfeld.
Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das österreichische Heer bis in die Nähe von Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde auf dem Schlosse zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen, der schon die Vorbedingungen des Friedens feststellte.
5. Auch in den Maingegenden war Preußen siegreich gewesen. Dort standen die Bundesgenossen Oesterreichs: Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten den Preußen unter Vogel von Falkenstein gegenüber. Die Verbündeten waren den Preußen an Zahl überlegen, aber dennoch wurden sie in vielen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und immer weiter zurückgedrängt. Der Friede mit den süddeutschen Staaten wurde in Berlin geschlossen. Die Friedensunterhandlungen mit Oesterreich führten zum Frieden von Prag. In diesem Frieden erkannte der Kaiser von Oesterreich die Auslösung des deutschen Bundes an und trat Schleswig-Holstein an Preußen ab. Hannover, Kurhessen, Nassau, der nördliche Theil des Großherzogthums Heffen und Frankfurt wurden mit dem preußischen Staate vereinigt. Mit dem Königreiche Sachsen und den übrigen Staaten Norddeutschlands schloß Preußen den norddeutschen Bund.
61. Der deutsche Krieg gegeu Frankreich von 1870 und 1871.
1. Schon lange hegten die Franzosen den Wunsch, ihr Land bis an den Rhein, welchen sie sür die natürliche Grenze Frankreichs im Osten ansahen, zu vergrößern. Dies war auch der lebhafte Wnnfch Napoleons Iii., der 1852 durch Eidbruch und greuliche Gewaltthaten in Frankreich die Kaiserkrone gewonnen hatte. Schon im Frühjahre 1866 versprach er Preußen 300,000 Mann Hülfstruppen gegen Oesterreich und eine Vergrößerung pon 6 bis 8 Millionen Seelen, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wollte. Als König Wilhelm diesen Vorschlag ablehnte, suchte Napoleon seine Absicht mit Gewalt durchzusetzen. Am 6. August 1866 ließ er Preußen den Krieg androhen*rwenn es ihm nicht wenigstens die Festung Mainz abtreten würde. Graf Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt." Als nun aber
Preußen mit Oesterreich Frieden schloß, war für Napoleon die günstigste Gelegenheit zum Angriff entschlüpft; er schob seinen Plan deshalb auf und verwandte die Zeit zur besseren Ausrüstung seines Heeres. Im
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Extrahierte Personennamen: Bismark Benedek Napoleons Wilhelm Napoleon August Bismarck Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wien Nikols Oesterreichs Baiern Würtemberg Baden Hessen Nassau Berlin Oesterreich Prag Oesterreich Schleswig-Holstein Kurhessen Nassau Großherzogthums_Heffen Frankfurt Sachsen Norddeutschlands Frankreich Rhein Frankreichs Napoleons Frankreich Oesterreich Rhein Oesterreich
Nr. 26. Der Bodensee.
Stell Der König der deutschen Seen!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Warum wird der Boden see der König
der deutschen Seen genannt?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Der Bodensee liegt., in der
südöstlichen Ecke Badens. Baden, Württemberg, Bayern, Österreich
und die Schweiz grenzen an seine User.
Der Bodensee hat einen Umfang von 30 Stunden. Seine
Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (14 Stunden),
seine größte Breite von Lindau bis Rorschach 22 km (4 Stunden).
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26 Aus der Länderkunde der Erdteile.
das Volk das Staatsoberhaupt auf gewisse Zeit, so ist dieser Staat eiu
Freistaat oder eine Republik (Schweiz). — Die Hauptstadt eines Staates
ist gewöhnlich auch die Residenz des Staatsoberhauptes und der Hauptsitz
der Regierung. — Festungen sind mit Wall, Mauer und Graben umgeben
und dienen zum Schutz des Landes. — Eine Großstadt hat über 100 000 E. —
Große Teestädte liegen an der Meeresküste oder an der Mündung eines
Hauptslusses und haben einen sichern Hafen, wo die Schiffe gut ankern und
landen können.
A.
1. Das Deutsche Reich ist ein Bundesstaat von 26 Einzelstaaten
und steht unter dem Kaiser. Hst. Berlin mit 2 Mill. E. In Nord-
deutschlaud außerdem: die Seehäfen Hamburg, Bremeu, Stettin.
Im Binnenlande Breslau, Dresden, Leipzig; in welchem Lande
liegen die beiden letzten Städte? — Im Rheingebiet: Straßburg,
Frankfurt am Main, Köln. — In Süddeutschland München, in?
Stuttgart, in?
2. Österreich - Ungarn, zu beiden Seiten der Donau, es besteht aus
dem Kaisertum Österreich mit der Hst. Wien und dem Königreich
Ungarn, Hst. Ofen-Pest. Beide Staaten stehen unter einem Kaiser.
3. Königreich Rumänien, Hst. Bukarest.
4. Tie Schweiz, Hst. Bern.
5. Republik Frankreich, Hst. Paris, über 2 Mill. E.
6. Königreich der Niederlande, Hst. Amsterdam.
7. Königreich Belgien, Hst. Brüssel.
8. Groszherzogtum Luxemburg, mit gleichnamiger Hst.
B.
9. Königreich Dänemark, Hst. Kopenhagen. Zu Dänemark
gehört die Insel Island.
Ii). Schweden-Norwegen, Königreiche unter einem Herrscher. Stock-
Holm, Hst. von Schweden, Kristiania, Hst. von Norwegen.
11. Königreich Großbritannien und Irland, Hst. London, an?
größte Stadt der Erde, dreimal so groß wie Berlin.
C.
12. Kaisertum Rußland, umfaßt mehr als die Hälfte des Erdteils.
Alte Hst. Moskau, neue Hst. St. Petersburg. Im früheren polnischen
Reiche Warschau.
D.
13. Königreich Spanien, Hst. Madrid.
14. Königreich Portugal, Hst Lissabon.
15. Königreich Italien, Hst. Rom. — Neapel am Vesuv.
Zu Italien die Inseln Sizilien und Sardinien.
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Extrahierte Personennamen: Holm Kristiania
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Stettin Breslau Dresden Leipzig Rheingebiet Frankfurt_am_Main Süddeutschland_München Stuttgart Ungarn Donau Wien Ungarn Ofen-Pest Bukarest Frankreich Paris Niederlande Amsterdam Belgien Luxemburg Kopenhagen Island Schweden Norwegen Irland London Berlin Moskau Petersburg Warschau Spanien Madrid Portugal Lissabon Italien Rom Neapel Italien Sizilien Sardinien
68
Landeskunde.
3. Die Bewohner gehören, wie auch die im Thüringer Walde, zum
deutschen Volksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Von der
Landwirtschaft ist der Gartenbau hoch entwickelt; der Anbau von Zucker-
rüben, die in zahlreichen Zuckerfabriken verarbeit werden, wird in
großartigem Maßstabe betrieben. Der Bergbau liefert Salz und
Braunkohlen.
Iii. Staatliche Gliederung und Ortskunde. In das Thüringer
Land teilen sich die Staaten Preußen mit den südwestlichen Gebieten der
Provinz Sachsen und einzelnen Gebieten im Thüringer Walde, das
Großherzogtum Sachseu-Weimar, die Herzogtümer Sachsen-
Coburg-Gotha und Sachsen-Meiningen und die Fürstentümer
Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzbnrg-Sondershausen.
a) In der Provinz Sachsen: Erfurt R.-B.-H. in fruchtbarer Gegend
gelegen, berühmt durch seine Gärtnerei. — Nordhausen, bekannt durch
Brennereien. — Eisleben, Bergwerksstadt, Luther *. — Merseburg,
R.-B.-H., an? — Halle, bedeutender Industrie und Handelsplatz an der
Saale; ergiebige Saline; in der Nähe der Stadt reiche Brauukohleulagcr.
Universität. •—- Suhl, Fabrikstadt am Südabhange des Thüringer Waldes;
Gewehrfabrikation.
b) Im Großherzogtum Weimar: Weimar, Residenz. — Jena,
thüringische Landesuuiversität. — Ilmenau, reizender Badeort am Thüringer
Walde. — Eisenach, am Nordende des Thüringer Waldes, am Fuße der
sagenumwobenen Wartburg.
c) Im Herzogtum Sachsen — Coburg — Gotha: Gotha, Residenz
mit schönen Anlagen. — Coburg, Sommerresidenz in sehr schöner Lage.
ä) Im Herzogtum Sachsen-Meiningen: Meiningen, Hst. an? —
Sonneberg, Spielwaren.
e) Im Fürstentum Schwarzburg — Rudolstadt: Rudolstadt, Hst. au?
f) Im Fürstentum Schwarzburg — Sondershausen: Sonders-
hausen.
4. Oer föan.
1. Gebirgsnatur. Der Harz ist ein Massengebirge, das sich in der
Richtung 80. nach Nw. erstreckt, nach Nw. an Höhe zunimmt und
zu dem umliegenden Hügel- und Tieflande steil abfällt. Am schroffsten
sind die Randabfälle nach dem nördlichen Flachlande, am wenigsten aus-
gebildet im 80., wo das Gebirge in das Mansfelder Hügelland übergeht.
Man teilt den Harz ein in den rauhen, mit dunkeln Nadelwäldern bestandenen
Oberharz, der die höchste Erhebung des Gebirges, den Brocken (1140 m),
trägt, und in den mit Laubwäldern und fruchtbaren Talgrüudeu geschmückten
Unterharz.
Der Oberharz erscheint in seiner Masse gleichsam wie ein Berg, auf
dem sich zahlreiche Gipfelspitzeu erheben. Über die Grenze des Baumwuchses
hinaus ragt die granitische Flachkuppe des Brockens. Sie ist mit riesigen,
oft wunderlich gestalteten Granitblöcken besäet und mit Mooren bedeckt.
Unter den Felsen gibt es einen „Hexenaltar" und eine ,,Teufelskanzel."
Von der Klippe des Brockens bietet sich dem Beobachter eine großartige
Ruudsicht dar; doch wird sie uur zu häufig durch Wolkeu und Dunst
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44
C. D i e Heimatprovinz.
Wissenschaften, verbesserte das Heerwesen und baute Eisenbahnen.
In Schlesien wurde 1842 die erste Eisenbahn von Breslau nach
Ohlau eröffnet und 1843 bis Oppeln weitergeführt. Ihr schlössen
sich bald andere Strecken an. Die 1848 in Frankreich ausge^
brochene Staatsumwälzung gab auch in Deutschland das Zeichen
zu Unruhen. Doch wurde dem gesetzlosen Treiben bald ein Ende
gemacht und die Ruhe wieder hergestellt. Friedrich Wilhelm gab
seinem Lande eine Verfassung, nach welcher die Rechte und
Pflichten des Herrschers und des Volkes genau bestimmt wurden.
Von nun an durften vom Volke gewählte Abgeordnete an der
Gesetzgebung teilnehmen. Durch Vertrag kamen (1850) die Hohen-
zollerschen Länder an Preußen. 1858 übertrug der kranke
König seinem Bruder Wilhelm die Regentschaft. Als er 1861
starb, wurde
8. Wilhelm I. König. Er war mit Augusta, Tochter
des Großherzogs von Sachsen-Weimar, vermählt. Seine Re-
gierungszeit war reich an Ereignissen. In kurzer Zeit wurden
drei Kriege siegreich geführt.' sie haben durch ihre großartigen
Erfolge Deutschland geeinigt und zur ersten Macht Europas er-
hoben.
af Der Dänische Krieg (1864). Als der König von
Dänemark das Herzogtum Schleswig dem dänischen Staate
einverleiben wollte, erklärte Preußen in Verbindung mit Osterreich
Dänemark den Krieg. Preußische und österreichische Truppen
rückten unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls Wrangel in
Schleswig-Holstein ein. Die Düppeler Schanzen wurden
mit Todesverachtung und heldenmütiger Tapferkeit von den
Preußen unter der Führung des Prinzen Friedrich Karl er-
stürmt (18. April 1864). Als auch die Insel Alsen von
den Preußen genommen wurde, baten die Dänen um Frieden;
man schloß ihn zu Wien ab. Schleswig-Holstein und Lauen-
bürg kamen in den gemeinschaftlichen Besitz von Preußen und
Ofterreich. Im nächsten Jahre wurde Lauenburg von Osterreich
au Preußen abgetreten.
d. Der Deutsche Krieg (ljjffi)- Wegen der Verwaltung
Schleswig-Holsteins kam Osterreich'nnt Preußeu in Zzuespult
und erklärte ihm den Krieg. Schlesien als Nachbar Österreichs
war nun in großer Gefahr; denn die Österreicher drohten die
Grenzen Schlesiens zu überschreiten. Aber die Preußen kamen
den Österreichern zuvor, rückten teils durch das Königreich
Sachsen, teils durch die Sudetenpässe (bei Görlitz, Landeshut
und Reinerz) in Böhmen ein und besiegten die Feiude in vielen
Schlachten. Die Entscheidungsschlacht fand bei Königgrätz
Cd. Iulil statt. Frieden wurde (23. August 1866) zu Prag
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Wilhelm_I. Dänemark Friedrich_Karl_er- Friedrich Karl August
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Oppeln Frankreich Deutschland Sachsen-Weimar Deutschland Europas Osterreich
Dänemark Schleswig-Holstein Wien Schleswig-Holstein Lauenburg Osterreich Schleswig-Holsteins Sachsen Landeshut
I. Grenzen, Größe nnö Einwohnerzahl.
A. Darbietung.
1. Grenzen.
1. Feststellung der Grenzen.
Wir stellen heute fest, von welchen Ländern unser
Vaterland Bayern umgeben ist.
Aus unseren Wanderungen durch Bayern sind wir schon 'mehrmals
in die Nachbarländer unseres Vaterlandes gekommen; bei welchen
Gelegenheiten? Floßfahrt auf dem Main — Reise in die Pfalz — mit
der Donau — mit dem Rhein u. f. w. — Worau erkennen wir aus
der Karte, daß wir unser Vaterland verlassen? Ueberschreiten der blau-
roten Grenzlinie.
Nun erfolgt unter Anleitung des Lehrers das mehrmalige
Zeigen der bayerischen Grenze (Hauptland und Rheinpsalz) und die Fest-
stellung der Namen jener Länder, die Bayern umschließen. —
Aus der Karte ersehen wir, daß teilweise auch Flüsse und Ge-
birge die Grenze bilden. Welche Flüsse und Gebirge sind das?
Inn und Salzach — Jller — Rhein — Alpen — böhmisch-bayerisches
Waldgebirge u. f. f. — (Natürliche Grenz e n.)
Zusammenfassung: Die Grenzen von Bayern. Das Haupt-
laud von Bayern grenzt
а) im Osten an das Kaisertum Oesterreich; die Salzach,
der Inn und das böhmisch-bayerische Waldgebirge bilden zum Teil
die Ostgrenze;
d) im Süden an das Kaisertum Oesterreich; Alpen und
Bodensee sind die Südgrenze;
c) im Weste n an das Königreich Württemberg und an die
Großherzogtümer Baden und Hesseu; die Jller ist teilweise die
Westgrenze;
б) im Norden an das Königreich Preußen, an die sächsi-
schen Länder und an das Königreich Sachsen. —
Die R heiupsalz grenzt
a) im Osten an das Großherzogtum Baden; der Rhein
bildet zugleich die ganze Ostgrenze;
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hat außer Preußen noch drei kleinere Königreiche, über welche
Könige gebieten. Über andere kleine Länder sind Großherzöge,
Herzöge und Fürsten ?c. gesetzt. Im ganzen hat Deutschland
26 Staaten: sie alle bilden das Kaiserreich Deutschland, welchem
unser Preußenkönig als Kaiser Wilhelm Ii. vorsteht. Aus allen
diesen Staaten versammeln sich die Soldaten um Kaiser Wilhelm,
und er sührt sie im Kriege ins Feld.
2. Die Provinz Sachsen liegt gerade in der Mitte des
deutschen Reiches; um diese Provinz und zum Teil in ihr sind viele
kleinere Staatengebiete. So drängt sich das Herzogtum Anhalt
zwischen die Regierungsbezirke Merseburg und Magdeburg, so daß
bei Aschersleben die Provinz nur eine Meile breit ist. Zwischen
den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt liegen auch kleinere
Staaten und Teile von solchen, z. B. Schwarzburg-Soudershauseu.
Im Süden der Provinz liegen viele Kleinstaaten, die wir später-
genauer kennen lernen werden.
3. Zwischen Seehausen im Norden und Erfurt im Süden
liegen etwa 20 Meilen — 150 km; zwischen Heiligenstadt im
Westen und Ortrand im Osten 30 Meilen — 225 km.
Die Provinz Sachsen ist 458 Quadratmeilen — 25250 qkm
groß und hat 2580000 Einwohner; davon sind n/12 evangelisch,
1/ia katholisch.
§ 36.
Tie Bodengestalt.
1. Die Provinz Sachsen liegt sast ganz im mittleren Strom-
gebiet der Elbe. Dasselbe wird von den benachbarten Strom-
gebieten (der Weser im Westen, der Oder im Osten) durch Ge-
birge, Höhenzüge, Erhebungen und Bodenanschwellungen ab-
gesondert. Diese Höhen liegen großenteils außerhalb der Provinz;
wir müssen sie aber kennen lernen, damit wir ein richtiges Bild
von der Bodengestalt unserer Provinz gewinnen.
2. Das Fichtelgebirge im Süden trägt dunkle Fichten-,
Kiefern- und Tannenwälder. Nur selten sieht man einen Laub-
wald; die Höheu sind wenig fruchtbar. Dagegen finden wir an
den unteren Abhängen der Berge Laubhölzer, freundliche Büsche
und anmutige Thäler, die von Reisenden viel besucht werdeu.
Die Bewohner dieser Gegenden treiben Ackerbau und Viehzucht;
andere beschäftigen sich im höheren Gebirge mit Holzfällen,
Köhlern, Fabrikarbeit und Bergbau. Die Bergleute haueu das
Eisenerz im Berge los, befördern es zu Tage und schmelzen die
Eisenmassen aus. — Die Quelle der Saale finden wir nach langer,
mühsamer Wanderung im Walde an der großen Waldsteiner Kette.
Hier liegen die zwei höchsten Berge: Schneeberg und Ochseukops.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm B._Schwarzburg-Soudershauseu
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Merseburg Magdeburg Aschersleben Merseburg Erfurt Erfurt Heiligenstadt Sachsen Sachsen